Aus dem kleinen privaten Fotomuseum - Exa Ihagee Dresden
die vorerst letzte und vor allem älteste Kamera in meiner kleinen Sammlung ist die 650 Gram schwere Exa Ihagee Dresden. Die Entwicklung der Exa-Serie begann bereits 1936. Die erste Exa Ihagee bzw. Exa (0) Ihagee wurde ab 1950 verkauft. Was viele vielleicht nicht ahnen, aber diese Kamera ist eine Spiegelreflexkamera, welche absolut vollmechanisch ist. Gebaut wurde sie im ehemaligen Ihagee-Werk in Dresden und zählt damit zur DDR-Nostalgie.
Etwa um 1908 wurde der niederländische Textilunternehmer Johan Steenbergen von seinem Vater nach Dresden geschickt um dort im Bereich der Textilindustrie zu arbeiten. Allerdings lag sein Interesse auf einem anderen Gebiet und arbeitete stattdessen beim Fotogerätehersteller Ernemann. Jener Herr Ernemann entwickelte um 1924 die Kamera Ermanox, welche zur damaligen Zeit eine großartige Lichtstärke von 1:2 besaß. Mit dem Wissen was sie Johan Steenbergen aneignete gründete er selber ein Foto-Unternehmen - Ihagee. Mithilfe eines Konstrukteurs entwickelte man 1936 die erste Exa Kamera. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen zu VEB Ihagee.
Diese Kamera ist mit einem Lichtschacht oder Prisma ausgestattet. Besonders der aufklappbare Faltlichtschachtsucher mit den rundlichen Enden ist eine ungewöhnliche Form, welche fast 4 Jahrzehnte beibehalten wurde. Blick man allerdings durch den Sucher, sieht man alles spiegelverkehrt was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Sie besitzt einen einfachen Klappverschluss hat eine minimale Verschlusszeit von lediglich 1/175 Sekunden. Das Fotografieren von schnellen Bewegungen ist daher schlecht umsetzbar. Diese Kamera verwendet Wechselobjektive mit einem Exakta-Bajonett und war eher als Einsteigerkamera gedacht. Die Blende ist stufenlos zwischen f/3,5 und f/22 einstellbar. Das Carl-Zeiss-Jena Objektiv hier im Foto ist mit einer 50mm-Festbrennweite ausgestattet. Da diese Kamera keine Elektronik besitzt, ist sie bis heute voll funktionstüchtig.