Heute muss ich mich zu diesem Thema auch mal klar aussprechen, welches offensichtlich vielen gar nicht bewusst ist. Aufgrund der Tatsache, dass man im Ostseebad Binz für Hochzeitsfotografie (eigentlich alle gewerblichen Fotos, also auch Stockfotografie) immer wieder neue Anträge oder eine Jahresakkreditierung für Genehmigungen stellen muss und diese zudem auch kostenpflichtig sind, werde ich im Ostseebad Binz keine Hochzeitsfotografie mehr durchführen. Was bereits geplant ist, wird natürlich auch durchgeführt!
Einzelgenehmigungen werden vermutlich je nach Windrichtung entschieden und sind unterschiedlich hoch. Zwischen 40 und 70 Euro + MwSt werden teilweise pro Einzelgenehmigungen fällig. Eine Jahresakkreditierung kostet 345,00 EUR (Stand Juni 2023). 345 EUR also zum „Zum Schutz der sensiblen Naturlandschaft der Ostseeküste” wie es so schön auf der Website beschrieben wird (Link siehe unten). Offensichtlich geht die „sensiblen Naturlandschaft” bei gewerblichen Fotos kaputt, denn bei privaten Fotos sind Genehmigungen komischerweise nicht erforderlich. Diese irrsinnige Reglung und Abzocke durch die Kurverwaltung Binz kann man als Fotograf nicht nachvollziehen.
Es ist völlig unklar wie jene Kurverwaltung auf diese absurde Reglung und Beträge gekommen ist. Mit derartigen Mitteln und nicht nachvollziehen Gebühren wird die Arbeit von Hochzeitsfotografen mit Füßen getreten. In keinem anderen Ostseebad (zumindest gegenwärtig) gibt es diesen Unsinn, welchen ich persönlich als absolut ungerechtfertigt und respektlos ansehe. Recherchen haben zudem ergeben, dass viele Hochzeitsfotografen diese Reglung in Binz gar nicht kennen/kannten und teilweise ohne Genehmigung Hochzeitsfotografie betreiben. Vielleicht sollten sich alle Hochzeitsfotografen gegen diese unsinnige Abzocke zur Wehr setzen.
Bei Hochzeitsfotografie steht im wahrsten Sinne des Wortes das Brautpaar im Fokus, nicht das Ostseebad Binz. Das Hauptmotiv besteht aus privaten Personen. Alles andere wie Strand, Fischerboote oder Seebrücke sind nur Beiwerke. Hier geht es letztlich um privates Bildmaterial vom Brautpaar und ggf. deren Begleitung. Jedoch den Brautpaaren muss man als Fotograf dann erklären, dass für das Ostseebad Binz noch zusätzliche Gebühren berechnet werden müssen. Ich möchte in Zukunft vermeiden, dass auf die Brautpaare weitere unnötige und nicht nachvollziehe Kosten hinzukommen nur weil sie ihren schönsten Tag im Leben im Ostseebad Binz verbringen. Für Hochzeitsfotografie in Sellin, Baabe, Göhren, Kap Arkona oder auch andere Orten bzw. Stränden stehe ich natürlich gern weiterhin zur Verfügung (sofern es zeitlich möglich ist). Beim Ostseebad Binz bin ich raus!
Da sich das Ganze aber nicht nur auf Hochzeitsfotografie bezieht, sondern auch auf Stockfotografie, werde ich keine Fotos mehr vom Ostseebad Binz als Leinwand, Poster oder in einem Kalender anbieten. Kein Fischerboot, keine Seebrücke Binz, kein Strand, kein Sonnenaufgang in Binz. Man muss es an dieser Stelle einfach mal deutlich sagen, das Ostseebad Binz hat sich leider sehr negativ entwickelt. Das Ostseebad Binz sollte eigentlich dankbar sein, wenn Fotografen schöne Motive hinaus in die Welt senden. Unabhängig davon, werden gewerbliche Fotografen schon mit Fremdenverkehrsabgabe abgezockt. Von den jährlichen Beiträgen wie z.B. Handwerkskammer mal ganz zu schweigen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob man dies hauptberuflich oder nebenberuflich betreibt! Interessiert niemand, man wird zur Kasse gebeten!
Das Ostseebad Binz begründet sein Verhalten wohl mit dem Schutz der sensiblen Naturlandschaft. Denn nur durch gewerbliche Fotos wird die sensible Naturlandschaft kaputt gemacht. Wer kennt es nicht, wie die Brennweiten der Objektive die Landschaft zerstören. Oder wie sich Kamerastative in den Ostseesand bohren und die Strände massiv beschädigen. Genau mein Humor! Nein, die Fotografen werden zur Kasse gebeten um Naturlandschaft zu erhalten. Hierzu sollen sie einen Obolus leisten.
Wo ist der Schutz der „sensiblen Naturlandschaft” beim Bau unzähliger Ferienhäuser? Wo ist der Schutz der „sensiblen Naturlandschaft” wenn hunderte Bäume gefällt werden? Wo ist der Schutz der „sensiblen Naturlandschaft” wenn am Strand Großveranstaltungen durchgeführt werden? Auch die Begründung „Schutz der Persönlichkeitsrechte von Gästen und Besuchern” ist absoluter Unsinn. Denn gerade gewerblichen Fotografen müssen sich mit den Bestimmungen bezüglich Bildrechte ausführlich befassen. Kein gewerblicher Fotograf würde ungefragt irgendwelche Kinder oder Jugendliche fotografieren. Wie kommt das Ostseebad Binz darauf dies auf ihrer Website als Begründung zu erwähnen?
Diese Kritik ist meine persönliche Meinung. Ich weiß das auch andere gute Fotografen der Insel Rügen und vom Festland die selbe Meinung vertreten. Diese Kritik ist nicht an die Einwohner von Binz gerichtet, sie können nichts dafür! Meine Kritik ist allein gegen die Kurverwaltung Binz, dem Bürgermeister und der Gemeindevertretung von Binz sowie dem Binzer Bucht Tourismus gerichtet. Wenn Binz seine Strandsatzung nicht anpassen möchte, wird meine persönliche Empfehlung an Brautpaare das Ostseebad Binz in Zukunft ausschließen.
Das Thema in Binz hat nun auch die Ostseezeitung Rügen aufgegriffen, obwohl es schon seit Monaten im Umlauf ist. Ich gehe davon aus, dass sich Fotografen an die OZ Rügen gewannt haben:
Hier noch Hinweise zum Thema gewerbliche Fotos in Binz:
Satzung über Ordnung und Verhalten im Strandgebiet der Gemeinde Ostseebad Binz (Strandsatzung)
- § 7 Verhalten am Strand / Absatz 2(m)
PS:
Für das Foto zu diesem Beitrag wurde keine Einzelerlaubnisse beantragt. Es dient zur Berichterstattung im öffentlichen Interesse, was laut Binz „grundsätzlich erlaubnisfrei” ist