Wie sinnvoll ist die Angabe von EXIF-Daten in der Fotografie?

Wer auf Facebook unterwegs ist, der stolpert früher oder später über die Fragen: „Wie sind denn die Exif-Daten zu diesem Bild?” oder „Kannst du bitte die Exif-Daten dazu schreiben?”.

Doch was sind eigentlich Exif-Daten genau? EXIF bedeutet „Exchangable Image File Format”. Es sind einfach gesagt zusätzliche Daten die in das jeweilige Bild geschrieben werden. Diese Daten (Metadaten) beinhalten so zum Beispiel die Angaben über Kameratyp, Datum, Brennweite, Blende, Verschlusszeit, ISO und noch viele weitere Parameter. Das lässt auch erklären warum der Wunsch nach den Exif-Daten so oft gestellt wird. Doch sind diese Angaben wirklich so relevant? Nach meiner persönliche Meinung ein NEIN.

Brennweite, Blende, Verschlusszeit und ISO - alles Parameter die von vielen Faktoren abhängig sind. So zum Beispiel das Licht was zum Zeitpunkt des Fotos herrschte, das eingesetzte Objektive, benutzte Kamera, eventuell auch noch benutzte zusätzliche Filter, Belichtungskorrektur der Kamera oder zusätzliche benutzte Lichtquellen. All dies hat Einfluss auf die Exif-Daten. Wenn also jemand den Sternenhimmel fotografiert und dazu schreibt das die Blende bei f1.8 lag und mein Objektiv diese Blende gar nicht unterstützt, dann ergeben sich zwangsläufig andere Einstellungen. Oder möchte man ein Foto von selben Motiv an einem anderen Tag machen, dann können hier völlig andere Lichtverhältnisse herrschen und die Verschlusszeit muss den Verhältnissen angepasst werden.

Auch gerade in der Langzeitbelichtung sind die Werte je nach Ort, Licht, ggf. Graufilter sehr unterschiedlich. Wenn also jemand mit ND 0,3 ca. 1 Sekunden belichtetet hat, muss er das bei ND 0,9 mit ca. 4 Sekunden belichten - um mal ein Beispiel zu nennen. Hier spielen also auch weitere Faktoren eine große Rolle wie am Ende die Exif-Daten aussehen. Brennweite, Blende, Verschlusszeit und ISO sind Parameter die das Bild schnell beeinflussen.

Zusätzlich kommt ein weiterer Aspekt mit ins Spiel - Nachbearbeitung mittels RAW-Datei. Viele fotografieren mittels RAW-Datei. So eine RAW-Datei hat bedingt durch die höhere Farbtiefe (14-bit, 16-bit) wesentlich mehr Bild-Informationen als eine JPEG-Datei (8-bit). Dadurch bieten RAW-Dateien viel mehr Möglichkeiten was die Nachbearbeitung betrifft. Wenn ein RAW-Datei bearbeitet wird, sieht das Resultat am Ende nie so aus wie eine JPEG-Datei die aus der Kamera gekommen ist. Somit ist das fertige Bild eine Interpretation vom jeweiligen Fotografen. Würde man jetzt mit den selben Exif-Daten fotografieren, wäre man vom Ergebnis recht enttäuscht.

Am Ende sagen also die Exif-Daten über das Foto nur wenig etwas aus. Es mag eine Hilfestellung sein, aber besser ist es die Parameter Blende, Verschlusszeit und ISO zu verstehen.

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