Bei Position N54.325314°,E13.589434° befindet sich die ausgediente Entmagnetisierungsstation im Rügischen Bodden vor der Insel Rügen und ist ein Bauwerk aus Zeiten der Volksmarine in der DDR. Die Station gehörte zur EM-Stelle Lauterbach/Rügen. Die etwa 700 qm große Plattform wurde auf ca. 600 Holzpfählen (um 1979) in einer Wassertiefe von etwa 10 m gegründet und bestand aus einem Maschinen- und ein Wohnhaus. Aufgabe der Station war es, eine Bedrohung durch Magnetminen, deren Zündmechanismus auf von Schiffen und Booten ausgehende Felder zu verhindern. Mittels mehreren armdicken Elektrokabeln wurden die Eigenmagnetfelder von Militärschiffen gemessen und anschließend die Schiffsmagnetfeldfelder neutralisiert, um sie für Magnetminen unempfindlicher und für Torpedos mit Magnetzünder schwerer auffindbar zu machen.
Nach dem Fall der Mauer in der DDR hatte die Bundesmarine für die ehemalige NVA-Station keine Verwendung mehr. Fortan besetzten Seevögeln die Plattform. 2001 sollte dieses Bauwerk ein Treffpunkt und Arbeitsort für Künstler werden - Ostervilm. Auf der anderen Seite (hier im Bild nicht sichtbar) befindet sich eine Keramikglocke. Das Ganze sollte eine Art „Sanatorium für die Seele“ werden. „Wir wollen einen Ort schaffen, der für Lesungen, Workshops, Atelierarbeiten, vielleicht auch für Ausstellungen genutzt werden kann“, so damals der Düsseldorfer Künstler Gerhard Benz. Unmengen von Vogelkot wurden beseitigt, doch die enorme Baustofftransporte und hohen Instandsetzungskosten haben dieses Projekt dann zum scheitern verurteilt, auch wenn die Pacht des Seegrundstücks moderat erschien. Eine Sanierung würde große Mengen Geld „versenken“.
Ein Nachfolgeprojekt einer Hamburger Gruppe, die Plattform als Ferien- und Freizeitobjekt ausbauen, verlief im Sande. Bis heute ist die Plattform nach wie vor ein Ort für Seevögeln. Bei einer Wasservogelzählung der letzten Jahre haben Ornithologen 420 Kormorane hier gezählt. Inzwischen ist die Plattform auch für Geocaching interessant geworden.